15. Hildener Unternehmertag
28.06.2017 Presse Rheinische Post – Unternehmertag
Thema an diesem Tag war:
„Abheben oder Stillstand – die Zukunft des Düsseldorfer Flughafens“. Wir redeten also – mal wieder – über Infrastruktur oder genauer Verkehrsinfrastruktur als einer der limitierenden Faktoren für unsere wirtschaftliche Entwicklung. Und in der Folge sind wir dann mittendrin in der Diskussion über das Für und Wider von Veränderung und Fortschritt, von Umweltnutzung/-zerstörung, von Emissionen und Immissionen.
Vor 90 Jahren, am 19. April 1927, begann mit einer Junkers F13 der Flugbetrieb in Düsseldorf Lohausen. Damals war von „Anträgen auf Planfeststellung zur Erteilung bzw. Änderung der Betriebsgenehmigung“, von „Beteiligung der Träger öffentlicher Belange“ oder „Bürgeranhörungen“ wohl kaum die Rede. Wahrscheinlich gab es diese Begriffe noch nicht einmal. Heute müssen die Verantwortlichen, die so etwas wie einen Flughafen in die Zukunft führen wollen, umfangreichste Antragsenzyklopädien einreichen und regelrechte road-shows veranstalten, um die Menschen mitzunehmen und Politiker und diverse Verwaltungen der Umlandgemeinden, der Bezirksregierung und der Ministerien von der Notwendigkeit einer Veränderung des status quo – hier also einer Betriebserweiterung – zu überzeugen. Um einen solchen Prozess erfolgreich zu gestalten benötigt man eine Menge Erfahrung, Durchsetzungsfähigkeit und vor allem aber Fingerspitzengefühl – auch um als verantwortlicher Manager am Ende noch seinen Job zu haben…
Und damit sind wir beim Aufsichtsrat des Unternehmens Flughafen Düsseldorf: 20 köpfig, paritätisch besetzt, Vorsitzender ist zur Zeit Thomas Geisel, seines Zeichens OB von Düsseldorf. Die Landeshauptstadt ist nämlich 50%iger Eigentümer des Flughafens, die andere Hälfte gehört drei Unternehmen, die sich international an Flughäfen beteiligen. Ein Aufsichtsrat, der zur einen Hälfte durch Arbeitnehmer besetzt ist, und dessen andere Hälfte sich die Vertreter der Landeshauptstadt und der privaten Investoren teilen, ist mit Sicherheit meinungsfreudig und man muss schon gut vorbereitet sein, damit die das beschließen was man will.
Das Vorhandensein von privatem Kapital an öffentlichen, üblicherweise defizitären Infrastruktureinrichtungen macht hellhörig und richtig, am Düsseldorfer Flughafen wird richtig Geld verdient. Allen der Gesellschafter Landeshauptstadt Düsseldorf darf sich jährlich über schätzungsweise 90 Mio. Euro freuen, eine Summe die aus Gewinnausschüttung, Erbpachtzahlung und Gewerbesteuer resultiert. Ich glaube, Herr Schnalke, Ihr Aufsichtsratsvorsitzender hat Sie richtig lieb…
Impressionen Bilder Peter Siepmann: